Joker kurz vor dem Ziel gebremst

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(mkl)Im dritten Finalspiel um die Oberligameisterschaft der Südgruppe wurden die Buron Joker gestern Abend vor 2.045 Zuschauern erstmals mit 4:3 vom EC Peiting bezwungen. Somit müssen die Kaufbeurer in den nächsten maximal zwei Spielen den erforderlichen dritten Sieg einfahren, um den angepeilten Aufstieg auf direktem Wege zu erreichen. Im Gegensatz zu weiten Teilen des letzten Heimspiels meldete sich Robert Paule wieder spielbereit. Vor erneut großer Kulisse und dementsprechend vielen Joker-Fans tasteten sich beide Mannschaften zu Beginn ab. Gute Chancen waren Mangelware. Die Gastgeber wurde erst nach über fünf Minuten gefährlicher, als Leo Conti einen eigentlich harmlosen Schlenzer von Andreas Pufal vor die Füße von Florian Simon prallen ließ. Dieser konnte mit diesem Geschenk allerdings nicht viel anfangen und scheiterte am in dieser Situation grandios reagierendem Schlußmann der Joker. Wenig später hatten auch die Allgäuer ihre erste nennenswerte Szene, als ein Gewaltschuß von Daniel Rau im letzten Moment geblockt werden konnte. Gleich im Anschluß wanderte erstmals ein Akteur auf die Strafbank, Manfred Eichberger von den Gastgebern. Erneut zeigte die beste Überzahlmannschaft der diesjährigen Play-Offs, dass sie etwas von ihrer Spezialdisziplin versteht. Nachdem Jordan Webb einen Paß vors Tor auf den lauernden Oppolzer spielte, konnte dieser im zweiten Versuch die Scheibe im Gehäuse von Torhüter Vajs zum umjubelten Führungstreffer unterbringen. Nur eine halbe Minute später brannte es auf der anderen Seite des Eises. Markus Keppeler wurde vor dem Tor "vergessen", fand allerdings im bärenstarken Conti seinen Meister. Überhaupt zog der Kaufbeurer Keeper im ersten Drittel die Pucks scheinbar magisch an und vereitelte so manche Großchance. Erst gegen Ende des ersten Abschnitts wurden auch die Gäste wieder gefährlich. Als das dynamische Duo Webb-McFeeters schwindelerregend schnell und direkt kombinierte, machte es nur "Klack-Klack-Klack" und schon war McFeeters toll freigespielt, fand allerdings im guten Vajs seinen Meister. Nachdem kurz vor der Pausensirene Peitings Keppeler zum wiederholten Male an Leo Conti gescheitert war, hallte es unter Gelächter ein wenig aufbauendes "Chancentod" aus dem Kaufbeurer Fanblock. Zwar gehörte im Mitteldrittel die erste Möglichkeit den Gästen durch Krabbat, doch kamen die Peitinger wesentlich spritziger aus der Kabine. So dauerte es nicht lang, bis der verdiente Ausgleich durch Dibelka fiel, nachdem ein Joker-Verteidiger die Scheibe nicht aus dem Drittel befördern konnte. Nur 17 Sekunden später hatten die Oberbayern das Spiel komplett gedreht, als Eichberger zu einem Solo ansetzte und auch Conti im Gehäuse überwand. Bei den Jokern wollte nun auf einmal nichts Zählbares mehr gelingen. Meist stand Peitings starker Goalie Vajs oder die eigene Umständlichkeit im Weg. Selbst eine doppelte Überzahl war nicht erfolgreich. So kam es, wie es kommen musste. Als Andreas Neumann die Strafbank drückte, überraschte Ales Kreuzer den Kaufbeurer Torhüter mit einem verdeckten Schuß zum 3:1. Wenig später versuchte es erneut Kreuzer aus ähnlicher Position, doch Conti liess sich nicht noch einmal überraschen. Gegen Ende des Mittelabschnitts fiel gar das 4:1 für die Gastgeber, nachdem sich die Joker gerade erfolgreich einem Unterzahlspiel erwehrt hatten. Allerdings fiel dieses Tor unter gütiger Mithilfe des Schiedsrichters, der den Puck versehentlich für die Gastgeber mit dem Schlittschuh gestoppt hatte. Nachdem die Kaufbeurer in diesem Mittelabschnitt nahezu überrannt wurden, schien es so, dass dieses Spiel für die Gastgeber eine klare Sache werden sollte. Doch weit gefehlt! Im Minutentakt erarbeiteten sich die aufopferungsvoll kämpfenden Joker im letzten Drittel ihre Möglichkeiten. Zwar waren erste Chancen durch Krabbat und Webb noch nicht von Erfolg gekrönt, doch wußten sich die Gastgeber nur durch Fouls zu wehren. Bei einer daraus folgenden doppelten Überzahl brauchten die Joker lediglich fünf Sekunden, ehe Daniel Rau nach einem Bullygewinn seinen Hammer auspackte und McFeeters den Abpraller nur noch im leeren Tor unterbringen musste. Gute elf Minuten vor Schluß waren die Kaufbeurer bis auf ein Tor dran, nachdem der Ex-Peitinger Dominic Krabbat unter dem Jubel der vielen Jokerfans abstaubte. Die nächste tolle Möglichkeit vergab erneut der emsige McFeeters, der zwar schon den Peitinger Goalie ausgespielt hatte, dieser aber dennoch irgendein Körperteil zwischen Puck und Tor brachte. Eine Minute vor Schluß nahm Trainer Bleicher Leo Conti vom Eis und brachte nach einer Auszeit einen sechsten Feldspieler. Sekundenbruchteile vor Schluß landete ein scharfer Paß vor dem freien Daniel Rau, der leider die Scheibe nicht richtig traf und es so beim verdienten 4:3 Erfolg für die Gastgeber blieb, die nun somit in der Finalserie auf 1:2 verkürzten.

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